April 23, 2024

1. November – Welt-Kobanê-Tag

Seit Jahren wird der 1. November als Welt-Kobanê-Tag gefeiert. Kobanê, was im selbstverwalteten kurdischen Gebiet Rojava in Nordsyrien liegt, ging als eine Stadt des Widerstands in die Geschichte ein. 

Als die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) 2014 die Stadt belagerte, begann der Kampf der Kurd*innen und anderer Minderheiten um ihre Befreiung. Nach einem heldenhaften Befreiungskampf war die Stadt 2015 schließlich befreit vom IS. So gewann die kurdische Befreiungsbewegung auf internationaler Ebene endlich ihre Anerkennung und stieß die Debatte an, ob sie bisher nicht zu Unrecht kriminalisiert worden war. Weltweit solidarisierten sich Ausgebeutete und Unterdrückte mit Rojava und verwirklichten zahlreiche Aktionen, um ein Zeichen zu setzen.

Der Kampf der Kurd*innen um Freiheit und Unabhängigkeit ist noch lange nicht vorbei. Noch immer werden sie in Ländern wie der Türkei oder Syrien zur Zielscheibe staatlicher, nationalistischer Unterdrückung. Ihre Organisationen werden verboten, ihre Aktionen werden kriminalisiert und das ihnen angetane Unrecht wird totgeschwiegen. Allen voran der türkische Staat, der zusammen mit Saudi-Arabien und Katar an der Entstehung des IS hauptsächlich beteiligt ist, spielen auch westliche Großmächte wie Deutschland und die USA eine wichtige Rolle bei der Unterdrückung der kurdischen Bevölkerung. Die USA nutzen Rojava seit Jahren taktisch als Spielball, während sich Deutschland wieder mit seinen Waffenexporten an die ErdoganRegierung der Mittäterschaft schuldig macht. Doch nicht nur Deutschland, sondern auch die anderen EU- und NATO-Mächte tolerieren die faschistische Politik des türkischen Staates und unterstützen aktiv oder passiv die ethnische Unterdrückung. 

Somit wird der 1. November nicht nur als Tag des Widerstands in Rojava, sondern vor allem auch in anderen beteiligten Ländern geehrt. Der Widerstand der Kurd*innen gegen die Unterdrückung und für ihr Recht auf Selbstbestimmung wird auch solange weitergeführt werden, bis ihr legitimer Kampf und ihre nationale Existenz anerkannt werden. 

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