April 19, 2024

200 Jahre Friedrich Engels – Ein unvergessenes Erbe

Am 1. August 2020 werden hunderte Menschen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz in Wuppertal anreisen. Anlass ist der 200. Geburtstag von Friedrich Engels, einem der größten Revolutionäre unserer Geschichte.

Jedes Jahr im August werden die Wuppertaler Straßen in ein Meer von roten Fahnen verwandelt. Sie symbolisieren den Kampf der internationalen Arbeiterbewegung gegen das kapitalistische System. Zusammen mit Karl Marx ist Friedrich Engels einer der Gründerväter dieser Bewegung. Die alljährliche Friedrich Engels Gedenkdemonstration, die in seiner Heimatstadt organisiert wird, soll an sein Werk erinnern und aufzeigen, dass der von Marx und Engels begründete wissenschaftliche Sozialismus heute notwendiger denn je ist. 

FRIEDRICH ENGELS – VOM UNTERNEHMERSOHN ZUM REVOLUTIONÄR

Die Wuppertaler Stadtspitze und das Land NRW betreiben seit Anfang des Jahres ein Projekt, was das 200. Jubiläum zum möglichst unpolitischen Touristen-Event machen soll. Dabei soll Friedrich Engels auf einen „Sozialwissenschaftler und Philosoph“ reduziert und seine Ideen als überholt abgestempelt werden. Das Sahnehäubchen dieser bürgerlichen Verfälschungskampagne bildet Armin Laschet, welcher zum Schirmherren für das Projekt „Engels2020“ ernannt wurde. Das Wuppertaler Engelsbündnis, was ein Zusammenschloss von linken und revolutionären Organisationen ist, will dagegen die wahren Lehren des großen Revolutionärs aufzeigen.

1820 im heutigen Wuppertaler Stadtteil Barmen geboren, wuchs Engels als Sohn eines erfolgreichen Unternehmers auf. Eine sorglose Zukunft in Reichtum war ihm in die Wiege gelegt. Doch schon früh rebellierte er gegen Konservatismus, Bevormundung und Unterdrückung. Als er dann die Lage der Arbeiterinnen und Arbeiter im kapitalistischen Wirtschaftssystem erkannte, war für ihn klar, dass er kein Teil der herrschenden Klasse, der Kapitalisten sein wollte. Er kehrte der reichen Unternehmerklasse den Rücken und widmete sein Leben selbstlos der Befreiung der Arbeiterklasse, die tagtäglich unter dem Namen Lohnarbeit für die Profite der Reichen ausgepresst wird.

Zusammen mit seinem lebenslangen Freund und Kampfgefährten Karl Marx analysierte er nicht nur das Elend der arbeitenden Klasse, sondern erkannte in ihr die Kraft zur Befreiung der gesamten Menschheit von Ausbeutung und Unterdrückung. Eine klassenlose Gesellschaft, in der die Menschen solidarisch und im Gleichgewicht mit der Natur leben – eine kommunistische Welt – war fortan das Ziel. Ihnen war jedoch klar, dass die Herrschenden im System diese Welt nicht einfach friedlich übergeben würden. Eine Revolution, die den Kapitalismus ein für alle Mal beseitigt, musste verwirklicht werden.  

DIE WELT BEBT – FRIEDRICH ENGELS LEBT

Die Lehren von Marx und Engels wurden zum Wegweiser der Ausgebeuteten und Unterdrückten weltweit. Mit der sozialistischen Oktoberrevolution in Russland, die neue Maßstäbe für die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft setzte, erreichten sie das erfolgreichste Beispiel in der Geschichte. Und immer noch kämpfen die Menschen auf allen Kontinenten für eine Welt ohne Kriege, Krisen und Umweltzerstörung. Das kapitalistische System wird von Tag zu Tag brüchiger und treibt immer mehr zur Erkenntnis, dass es keine Alternative zur Revolution gibt. Der Titel der Gedenkdemonstration „Die Erde bebt – Friedrich Engels lebt!“ soll diese aktuelle Feststellung widerspiegeln.

Neben der ebenfalls jährlich stattfindenden LLL-Demonstration (Lenin-Luxemburg-Liebknecht) in Berlin besitzt auch die Engelsdemo ein bedeutendes Alleinstellungsmerkmal. Bei beiden handelt es sich um die einzigen größeren Demonstrationen in Europa, die gänzlich für den Sozialismus stehen. Umso bedeutender dürfte ihre Rolle in der Zukunft werden – in der Zeit von Pandemie, Krise, wachsendem Faschismus und Kriegsgefahr. 

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