Der weltweit größte Automobil-Konzern Volkswagen gibt grünes Licht das Audi-Werk in Brüssel schrittweise stillzulegen. Betroffen sind rund 3000 Beschäftigte. Ende nächsten Jahres soll die Produktion einer Modellreihe auslaufen und komplett eingestellt werden, so die Unternehmensleitung. Bereits in diesem Jahr will Audi 1500 Arbeiter*innen vor die Tür setzten.
Obwohl die IG Metall in den Wirtschaftsausschüssen des VW-Konzerns als Co-Manager auftritt und lange bevor die geplante Werkschließung öffentlich wurde, davon wusste, ist sie nicht mit den belgischen Gewerkschaften in Kontakt getreten. Auch wenn die belgischen Gewerkschaften sich nicht stark von der deutschen IG-Metall unterscheiden, stehen sie unter starken Druck der Arbeiter*innen von Audi.
Belgien ist das Land in Europa mit den meisten Streiktagen pro Beschäftigten. So ist dementsprechend auch die Kampfbereitschaft der Arbeiter*innen sehr hoch.
Mithilfe einer neuen Protestaktion haben die Arbeiter*innen die Ausfuhr von Fahrzeugen verhindert. Sie haben die rund 200 Schlüssel der Fahrzeuge entwendet. Ihr Ziel ist es, dadurch Klarheit über den Standort Brüssel zu kriegen und jegliche Entlassungen zu vermeiden.
Seit vergangenem Dienstag, als der VW-Konzern seine Sparmaßnahmen veröffentlichte, reagierten die Arbeiter*innen mit Arbeitsniederlegungen und verhinderten eine Aufnahme der Produktion.
Für den 16. September ist vor dem Konzern ein großer Protesttag geplant.
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