Die ersten Truppentransporte des Militärmanövers „Defender Europe 20“ haben begonnen. Im Laufe der kommenden Monate sollen bis zu 37.000 Soldaten aus 18 Nationen über den Atlantik und anschließend quer durch Europa an die russische Grenze transportiert werden; davon allein 20.000 US-Soldaten.
Insbesondere drei Aspekte des Manövers kann man unter anderem kritisieren. Es ist nicht klar, was die NATO hier üben möchte. Sie kündigten an, alle zwei Jahre solche Manöver durchzuführen. Das andere Manöver findet im südpazifischen Raum statt und richtet sich gegen China. Das jetzige Manöver richtet sich klar gegen Russland und Europa. Es ist kein Zufall, dass das Manöver in dem Jahr stattfindet, an dem der 75.Jahrestag der Befreiung vom Faschismus stattfindet.
Obwohl das Manöver angeblich die Verteidigungsbereitschaft zeigen soll, geht es in der Tat darum, dem ehemaligen Verbündeten Russland zu zeigen, worauf sie sich bei zukünftigen Kriegen gefasst machen können. Deutschland bildet dabei das logistische Zentrum vom Ganzen. Die Häfen in Bremerhaven und Bremen, der Flughafen in Bremen und das „Convoy Support Center“ in Garlstedt werden bei der Anlandung von Waffen, schwerem Gerät und Soldaten als Orte bei dieser Kriegsübung beschrieben. Währenddessen wird es zu schweren Einschränkungen der Transportstrecken für andere Nutzer kommen. Die Deutsche Bahn AG hat deswegen sogar eine Vorfahrtsregel für das Militär vereinbart.
Am Rüstungsetat der NATO kann man schnell erkennen, dass der Frieden definitiv nicht im Fokus der Geschäfte liegt. Viele Menschen versuchen mit Protesten und Aktionen Widerstand zu leisten und die Bevölkerung über das kriegerische Vorhaben der Bundesregierung und der NATO aufzuklären. Hier dran kann man erkennen, dass Kriege längst kein Thema mehr aus dem Geschichtsunterricht sind und dass sich die aktuellen Weltmächte gezielt mit solchen Manövern auf weitere imperialistische Kriege vorbereiten.