April 18, 2024

Die Türkei kennt keine Waffenruhe

Trotz der Vereinbarung zwischen den USA und der Türkei über die Waffenruhe in Nordsyrien, finden aktuell Gefechte zwischen der türkischen Armee und der kurdischen Verteidigungseinheit YPG statt. Dadurch wurden heute mindestens 23 Zivilisten von der türkischen Armee getötet. 9 von diesen verloren bei Luftangriffen ihr Leben.

Ziel der Vereinbarung soll laut dem türkischen Präsidenten Erdogan gewesen sein, dass die YPG Einheiten innerhalb von fünf Tagen komplett von der türkisch-syrische abziehen. Die kurdischen Kräfte erklärten jedoch, dass es dabei nur um die Gebiete zwischen den syrischen Städten Ras al-Ain und Tall Abjad gehe. Trotz der bekannten Informationen stritt Erdogan ab, dass es in den anderen Gebieten an der Grenze zu Gefechten gekommen sei. Doch abgesehen davon stellt sich erneut die Frage, was ein fremdes Land mit seiner Armee in Syrien zu suchen hat und wie es ganz selbstverständlich Forderungen aufstellen kann.

Durch den Angriffskrieg der Türkei sind die YPG Einheiten momentan gezwungen, den wichtigen Kampf gegen die noch existierenden 12.000 IS-Terroristen einzufrieren, da sie sich mit aller Kraft gegen die Türkei verteidigen müssen. Damit ist die Türkei maßgeblich am Erstarken des IS mitbeteiligt. Nicht nur, weil sie die Kurden vom IS weglenken, sondern auch, weil sie selbst mit den islamistischen Terrormilizen zusammenarbeiten, um ihre Ziele zu erreichen. Ebenfalls erwähnenswert ist, dass die Türkei zurzeit Gefängnisse unter ihrer Kontrolle hat, in denen etwa 10.000 Terroristen gefangen gehalten werden. Dass diese nun bewusst als Bluthunde gegen die kurdischen Kräfte eingesetzt werden könnten, dürfte keine Spekulation sein.

Die aktuelle Lage spitzt sich immer weiter zu und die ethnische Säuberung, die von den türkischen Streitkräften angestrebt wird, scheint keinen Halt zu kennen. In dieser Situation bleibt vor allem der kurdischen Bevölkerung nur zu hoffen, dass sie den faschistischen Vormarsch mit ihrer eigenen Kraft effektiv zurückschlagen können, wie sie es bereits in Kobane geschafft hat.

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