April 24, 2024

Frankreich – ein Widerstand, der in die Geschichte einging

Seit Anfang Dezember wurde Frankreich aufgrund der vorgeschlagenen Rentenreform lahmgelegt. Die Arbeiterinnen und Arbeiter, Schüler und Studenten, und weitere unzählige Berufsgruppen legten dagegen ihre Arbeiten nieder und sympathisierten mit diesem Kampf.

Vor allem der Bahnstreik brach die Rekorde: Es handelt sich um den größten Streik der Bahngesellschaft SNCF seit 1986 und 1987. Auch damals schon ging es bei dem Streik um den Kampf gegen die Rentenpolitik der Regierung.

Schon seit 43 Tagen streiken die Menschen gegen die Pläne der Regierung das Renteneintrittsalter auf 64 Jahre zu erhöhen und die mehr als 40 Rentenkassen unter ein Dach zu bringen. Die Menschen fordern nicht nur eine bessere Rentenpolitik; sie fordern bessere Lebensbedingungen und die Bekämpfung der Armut.
Es bleibt aber nicht nur bei den Streiks. Erst vor einer Woche demonstrierte ganz Frankreich mit insgesamt 1,7 Millionen Menschen. Auch die zahlreichen Gewerkschaften zeigten sich kämpferisch und riefen jegliche Berufsgruppen, Schüler und Studenten dazu auf, am 14., 15. und 16. Januar die Streiks zu unterstützen. In einem gemeinsam verfassten Schreiben forderten sie den Schutz der bisher erkämpften Arbeiterrechte, die Erhöhung der Löhne, die Verbesserung der Rentenpolitik und die Bekämpfung von Armut und Perspektivlosigkeit.

Die Gewerkschaft der Zentralbank in Frankreich CGT kündigte Streiks und Blockaden für den 13. Januar an den zwei Hauptstandpunkten in Frankreich an.
Auch international beeinflussten die Streiks in Frankreich viele Gebiete. So fielen zahlreiche Züge aus und es kam zu Verspätungen und Ausfällen im Flugverkehr. Trotz der massiven Beeinträchtigungen des Nah- und Fernverkehrs und vieler weiterer Lebensbereiche, zeigte sich die französische Bevölkerung in der Mehrheit zunehmend positiv gegenüber den Streiks und Protesten.

Die Regierung betont mittlerweile sie sei kompromissbereit, hält jedoch weiterhin daran fest, am 24. Januar das Gesetz aus dem Kabinett zu verabschieden und es Mitte Februar im Parlament einzubringen. Gleichzeitig versuchen sie die weniger kämpferischen Gewerkschaften an einen Tisch zu rufen. An der Erhöhung des Rentenalters halten sie jedoch weiterhin fest. Die Versuche der Regierung einen „Kompromiss“ zu finden, scheiterten bisher. Auch scheint es nicht sicher zu sein, wie sehr ein Kompromiss der Bevölkerung und den Arbeitern dienen würde. So heißt es beispielsweise von einem der Demonstranten: „Das entscheiden die doch nicht, das entscheidet die Basis.“

Die Streikenden und die Bevölkerung Frankreichs machen nicht den Anschein, als ließen sie sich so einfach von ihrem Kampf abhalten. Auch die Gewerkschaften zeigen sich weiterhin kämpferisch und wollen die Demonstrationen und Kundgebungen im ganzen Land erweitern.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert