April 24, 2024

Klimakonferenz in Glasgow- PR-Festival statt Klimaschutz

Anfang November begann die UN – Klimakonferenz in Glasgow, die schon letztes Jahr stattfinden sollte, aber aufgrund der pandemischen Lage auf dieses Jahr verschoben werden musste. Zwei Wochen lang fanden seitens 200 verschiedener Staaten Verhandlungen und Beratungen über Ziele und Beschlüsse rund um das Thema Klimaschutz statt, doch erneut führten diese ins Leere.

Im Pariser Abkommen von 2015 einigten sich die beteiligten Staaten, die globale Erderwärmung auf unter 2 und möglichst 1,5 Grad zu begrenzen. Beim UN – Gipfel in Glasgow wurde klar, die Ausmaße einer Erwärmung von 2 Grad sind deutlich kritischer zu betrachten. Folglich begrenzten die Staaten die globale Erderwärmung im „Klimapakt von Glasgow“ auf maximal 1,5 Grad. Ebenfalls einigte man sich darauf, dass Maßnahmen zum Kohleausstieg erforderlich sind, doch schon wieder waren es leere Verpflichtungen ohne jegliches gesetzliches Fundament. Nach einer Studie des Stockholmer Umweltinstituts Oxfam ist klar: Die reichsten 1 % der Weltbevölkerung verursachen 16% der Treibhausgasemissionen, während die ärmere Hälfte weniger ausstößt, als ihnen zustünde. Unter den Folgen des Klimawandels leidet zunächst nur der globale Süden. Dort leiden die Menschen schon jetzt unter den Auswirkungen wie Dürren, Überschwemmungen in Küstenregionen und Hunger, da unzählige Ernten ausfallen. Sie erhalten zu wenig finanzielle Unterstützung, obwohl sie am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich sind. Der globale Norden hingegen hat sowohl die finanziellen Mittel als auch das Potenzial zur Ausweitung neuer Innovationen und Forschungen, um den Klimawandel zu begrenzen und seinen Schaden weitestgehend zu minimieren. Dennoch werden nur geringe Kontingente für Forscher:innen und ihre Technologien zur Verfügung gestellt, denn die Politik gibt letztendlich die Richtlinie vor, dass weiterhin Gewinnmaximierung und Profit an oberster Stelle stehen.

Etliche Studien und Statistiken zeigen, dass die in Glasgow getroffenen Beschlüsse nicht ausreichen, um das 1,5 Grad Ziel einzuhalten. Ganz im Gegenteil: Nach jetzigem Stand befinden sich 420 ppm (parts per million) CO2 in der Atmosphäre, was bedeutet, wenn genauso weitergemacht wird, werden wir schon am Ende des Jahrhunderts eine Erwärmung von über 2,9 Grad haben. Rückgängig machen kann man diese Zahlen nicht, aber es gilt zu verhindern, dass Unternehmen weiterhin auf Kosten der Umwelt und dem Leid unzähliger Arbeiter:innen Profite machen. Demnach ist Klimaschutz in einer profitorientierten Wirtschaftsordnung nicht möglich. Wir brauchen einen Systemwandel, der den Erhalt unserer Erde und des Menschen in den Vordergrund stellt. 

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