April 16, 2024

Landminen – die Kriegswaffe schlecht hin

Die Pressesprecherin des Weißen Hauses Stephanie Grisham gab bekannt, dass die US-Regierung unter Präsident Trump das Landminenverbot, welches auf ein im Jahr 1997 geschlossenes Abkommen zurückzuführen ist, aufheben wird.

Das Abkommen verbietet den unterzeichnenden Staaten die Herstellung, Lagerung und den Einsatz oder Erwerb derartiger Minen. Ebenfalls regelt der Vertrag die Fälle der Säuberung verseuchter Gebiete und die Unterstützung der verseuchten Länder. Wie so oft bei völkerrechtlichen Verträgen gibt es einige Länder, die sich diesem Diktat nicht unterwerfen wollten, darunter Länder wie China, Israel und auch die USA. Jedoch hatte die USA unter der Obama Regierung ihre Selbstverpflichtung zu diesem Verbot abgegeben, welche nun Donald Trump zurücknimmt.

Obamas Erklärung zur Selbstverpflichtung beinhaltete also eine Annäherung an das internationale Abkommen. Hierbei versäumte er jedoch die in den US-Lagern befindlichen Minen zu vernichten. Laut Experten existieren derzeit noch in US Händen rund drei Millionen Landminen, die sich aus der Ferne nicht kontrollieren oder deaktivieren lassen und damit extrem gefährlich und letztlich tödlich sind.

Nun befürwortet Trump den Einsatz von Landminen, die sich aus der Ferne kontrollieren lassen. Es sei ein „neben vielen anderen ein wichtiges Werkzeug, das unseren Kommandeuren auf dem Schlachtfeld zur Verfügung stehen muss“, so die Worte des US-Verteidigungsministers Mark Esper.
Die USA kamen zu dieser Entscheidung aufgrund einer internen Auswertung des Pentagons, welches im Verzicht auf Landminen die Gefahr von militärischen Misserfolgen sieht. Die Angst vor anderen Großmächten führt erneut zur Aktivierung unkontrollierbarer Zerstörung, denn allein die Möglichkeit des Einsatzes solcher Kriegswaffen solle den Feind zum Zittern bringen.

Landminen sind günstig in der Produktion, im Krieg leicht einzusetzen und ihr Erfolg ist garantiert. Die Folgen jedoch sind verheerend. Noch Jahrzehnte nach ihrem Verstecken ist die damit verbundene Suche und Räumung ein Spiel mit dem Tod. Länder wie Afghanistan, Bosnien Herzegowina und Kongo sind heute noch stark belastet. Die genaue Anzahl der versteckten Minen auf der Erde kennt niemand. Nur schätzungsweise sind von 110 Millionen Sprengfallen in über 70 Ländern auszugehen. Auch diese Zahl hatte die USA in ihrer Veröffentlichung um 40 Millionen gesenkt.

Im vergangenen Jahr sollen 3059 Menschen durch Minen und andere explosive Kriegsüberreste getötet worden sein. 3837 weitere zogen sich dadurch Verletzungen zu. Es sind Verletzungen, die die Überlebenden ihr Leben lang prägen wie amputierte Arme und Beine. Häufig sind die Opfer Kinder, die im Freien spielen und dort auf eine Mine treten. Das ist kein Schicksal, das ist eine fremdbestimmte Entscheidung.

Nun soll die technische Möglichkeit der Kontrolle den Tod oder die Verstümmelung unschuldiger Menschen verharmlosen bzw. rechtfertigen?
Kriegslust der Staaten, geleitet durch die Profitgier, sorgt jährlich für den bestialischen Tod unschuldiger Zivilisten. Die Entscheidung der USA ist aufs Schärfste zu verurteilen, da kein Argument dieser Welt dieses Vorhaben rechtfertigen kann. Diese Entscheidung demaskiert erneut dieses System, welches Krieg erzeugt und fördert!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert