Wegen der Ermordung von Staatsanwalt Mehmet Selim Kiraz am 31. März 2015 wurde Mustafa Kocak im vergangenen Jahr zu lebenslanger Haft verurteilt.
Kocak trat vorerst in einen Hungerstreik. Seine Forderung war: „Vor fairen und unabhängigen Richtern vor Gericht gestellt zu werden“ und „dass über Folterer ebenso gerichtet werden müsse“. Nach 90 Tagen Hungerstreik ging er zum Todesfasten über.
Mustafa Kocak wurde noch vor wenigen Monaten gewaltsam vom Gefängnis entführt und schwerer Folter ausgesetzt, trotz alledem setzte er sein Todesfasten fort.
Heute am 297. Tag seinem Todesfasten starb er kämpferisch.
Die Anwaltskanzlei (Halkin Hukuk Bürosu) gab Mustafa Kocaks Tod mit folgenden Worten bekannt:
„Unser Klient, Mustafa Kocak, ist am 297. Tag seines Todesfastens gestorben. Für das Recht auf ein faires Verfahren ging Mustafa Körperzelle für Zelle schwindend und unter Widerstand in die Unsterblichkeit. Ihr sollt wissen, der Staat hat Mustafa ermordet, um einen Zeugen von ihm im Gericht nicht verhören zu lassen. Wir verneigen uns mit Respekt vor seinem widerstandsvollen Erbe.“
Heute wurde Mustafa Kocak beerdigt. Ähnlich wie bei Helin Bölek fand auch hier eine massive Polizeirepression statt. Außer der engsten Familie durfte niemand an der Beerdigung teilnehmen.
Wir verurteilen die Repression und das unmenschliche Handeln des türkischen Staates und gedenken Mustafa Kocak in Ehren!