Während einer Tagung der Führungskräfte von VW letzten Donnerstag verkündet der Vorstand, dass es im Rahmen eines Sparprogramms zu Entlassungen und Werksschließungen kommen wird. Laut Handelsblatt sollen vier Millarden Euro eingespart werden. Dabei hatte das Unternehmen im letzten Jahr noch 4,5 Millarden Dividende an Aktionäre ausgezahlt. Was als Widerspruch angesehen wird, wird von Habeck-Sprecher nicht anerkannt. Dr. Robert Säverin erleutert, dass dies unternehmensinterne Entscheidungen sind, wie mit den Finanzmitteln umgegangen wird und es wäre keinesfalls sonderbar. Im letzten Jahr wurde sogar noch beschlossen, dass bis 2026 10 Milliarden Euro eingespart werden sollen. Der bisher geplante Stellenabbau durch Altersteilzeit und Abfindungen reiche laut dem VW Vorstand nicht mehr aus, um die Ziele zu erreichen.
Begründet wird dies von Konzernchef Oliver Blume wie folgt: “Die europäische Automobilindustrie befindet sich in einer sehr anspruchsvollen Lage. Das wirtschaftliche Umfeld hat sich nochmals deutlich verschärft. Das gilt insbesondere für die Marke VW im Volumensegment. Hinzu kommt, dass vor allem der Standort Deutschland bei der Wettbewerbsfähigkeit weiter zurückfällt.” Und das trotz Rekordzahlen im letzten Jahr. Hierzu äußert er sich zudem wie folgt: “Diese Ergebnisse waren hart erarbeitet, sind aber keine Garantie für die Zukunft. Wir haben nun mal den deutlichsten Handlungsbedarf auf der wirtschaftlichen Seite. Wir können, müssen und werden den Volkswagen-Konzern finanziell noch robuster aufstellen.“
Es werden somit höhere Renditen, genauer von 7 Prozent auf 10 Prozent als Ziel angesetzt und das auf kosten der Arbeitnehmer:innen. Zuvor galt mit dem Betriebsrat beschlossen, dass betriebsbedingte Kündigungen bis 2029 nicht vorgenommen werden würden. Die seit 1994 vorangegangene Beschäftigungssicherung wird jetzt demnach aufgekündigt. Arbeitnehmervetreter:innen und Betriebsrat äußern ihr Entsetzen und verkündeten massiven Widerstand. So auch Betriebschefin Cavallo: „Mit mir wird es keine VW-Standortschließungen geben!“. Und auch IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger sieht den Plan als unverantwortlich, welcher die Grundfesten von Volkswagen erschüttert.