April 25, 2024

Spannungen im Mittelmeer

Es gibt wieder Spannungen im Mittelmeer. Der türkische Staat schickte Schiffe zu umstrittenen Gasquellen, auf die auch der griechische Staat Anspruch erhebt. Beide Regierungen beschuldigen jeweils die andere Seite vor der eigenen Bevölkerung. Doch wer hat Recht?

Dazu ist es wichtig zu verstehen, wessen Interesse kapitalistische Staaten vertreten. Sie vertreten die Interessen der Großunternehmen, also der Kapitalistenklasse – sie vertreten eben nicht das griechische oder das türkische Volk. Ganz im Gegenteil bedrohen die kapitalistischen Staaten den Frieden zwischen den Völkern. Sie spalten sie, um sie besser beherrschen zu können. Vor allem nutzen sie dazu Nationalismus: so richtet sich die Wut gegen „die Griechen“, „die Türken“ oder „die Kurden“. Doch eigentlich geht es nur um Gasquellen, Geschäfte und Macht.

Revolutionäre Organisationen in beiden Ländern zeigen aber, dass die Völker Freunde und Geschwister sind – ob Griechen, Türken, Kurden usw. Sie wollen die Menschen vereinen, um gegen die unterdrückerischen, kapitalistischen Staaten zu kämpfen und eine bessere Gesellschaft für alle aufzubauen. Kein Friede mit dem Kapitalismus!

Ein weiteres Beispiel für das Herrschaftsinstrument Nationalismus: Erdoğan ließ vor Kurzem das Museum Hagia Sophia in eine Moschee umwandeln. Weil die Hagia Sophia ursprünglich eine Kirche war, war es vorprogrammiert, dass dies viele Menschen stören wird. Und das war auch die Absicht Erdoğans, denn er bekommt nur noch wenig Unterstützung von der Bevölkerung und versucht mit allen Mitteln, sich Feinde auszudenken: erst mit dem Krieg gegen die Kurden, jetzt mit der Konfrontation mit dem griechischen Staat.

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