April 25, 2024

Sri Lanka- Die Krise führt zu Massenprotesten

Seit Monaten gibt es in Sri Lanka Massenproteste gegen die Wirtschaftskrise und die Regierung. Die Wirtschaftskrise trifft Sri Lanka so stark, dass die Regierung häufig den Strom ausschaltet, um Strom zu sparen. Was die Menschen jedoch am härtesten trifft, sind die Teuerungen und Verknappungen von Grundnahrungsmitteln, Treibstoff und Medizin.

Der sri-lankische Ärzteverband warnte den Präsidenten des Landes Gotabaya Rajapaksa vor, dass „ein Mangel an Medikamenten eine Katastrophe bedeuten wird, wenn nicht dringend gehandelt wird“. Nachdem es am 31. März zu Stromausfällen von bis zu 13 Stunden kam, versammelten sich die Menschen in der Nähe des Regierungssitzes von Präsident Gotabaya Rajapaksa. Dabei riefen sie den Slogan „Diktator Gota“ und forderten den Präsidenten auf zurückzutreten.

Dieser Protest wurde von der Polizei brutal angegriffen. Dabei gingen sie mit Schlagstöcken, Pfefferspray und Wasserwerfern gegen die Menschen vor. Neben den Angriffen wurden auch zahlreiche Menschen festgenommen. Um gegen die Proteste vorzugehen, verhängte die Regierung einen Tag später eine Ausgangssperre in der sri-lankischen Hauptsadt Colombo und schickte die Armee dorthin. Zudem wurden auch Social-Media-Plattformen gesperrt, mit dem Ziel, die Organisation der Demonstrationen zu erschweren und den Menschen ihre Stimme zu nehmen. Die Massenproteste zeigten Wirkung und führten zum Rücktritt aller Minister:innen, mit Ausnahme von Premierminister Mahinda Rajapaksa, welcher der Bruder des Präsidenten Gotabaya Rajapaksa ist. 

Der sri-lankischen Bevölkerung war das nicht genug, weshalb die Proteste weiterhin andauern. Am 19.04.21 hatte die Polizei das erste Mal scharfe Munition eingesetzt, wodurch 12 Personen verletzt und mindestens eine Person getötet wurde. Die Lage von vier der Verletzten ist weiterhin kritisch. Die Kriminalisierung der Massenproteste, die Polizeigewalt und die Ausgangssperre schafften es nicht den Widerstand gegen die Wirtschaftskrise und die Regierung zu stärken.

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