März 29, 2024

Streik in Frankreich legt Tankstellen lahm

Infolge eines Streiks bei der Erdölproduktion in Frankreich stand am Wochenende rund ein Fünftel aller Tankstellen im Land aufgrund von Benzin- und Dieselknappheit leer; bei anderen Tankstellen muss man zurzeit immer noch Schlange stehen. Am stärksten ist Nordfrankreich betroffen. 

Der Streik, der vor etwa zwei Wochen begann, betrifft die Raffinerien und Treibstofflager der großen Energiekonzerne Total Energies und Exxon Mobil. Die Organisationen CGT, Sud und FSO hatten zuvor einen Generalstreik ausgerufen, an dem sich rund 250.000 Beschäftigte beteiligten. Allein in Paris gingen 40.000 Menschen auf die Straße. An diesem Sonntag wurde der Streik vom Gewerkschaftsbund CGT erneut verlängert, da die Konzernbosse nicht auf die Forderung der Arbeiter:innen von 10% Lohnerhöhung bisher nicht eingegangen sind. Laut CGT beteiligen sich etwa 70 Prozent der Beschäftigten am Streik.

Der CGT verweist bei seiner Forderung auf die hohe Inflationsrate, die steigenden Lebenserhaltungskosten sowie die gigantischen Gewinne, die beide Großkonzerne allein in den letzten zwei Jahren einfahren konnten. Die Unternehmensführung lehnt ab und argumentiert dabei mit den anstehenden Tarifverhandlungen, die für den 15. November geplant sind. Die Streikenden haben jedoch längst begriffen, dass besonders in dieser Krisenzeit, in der die Reallöhne täglich weiter sinken, das bestehende Streikgesetz nichts anderes als Existenzgefährdung ist. Aus diesem Grund besteht für sie nicht der Luxus, auf Tarifverhandlungen am Ende des Jahres zu warten. 

Neben der Solidarität innerhalb der Bevölkerung mit dem Arbeitskampf gibt es auch Kollaborateure der Konzerne, die versuchen den Streik zu schwächen. Der Gewerkschaftsbund Force ouvrière lehnt den Streik ab und der größte Gewerkschaftsbund Frankreichs CFDT behauptete, dass die Aktion falsch sei und „am Tisch verhandelt“ werden müsse. Nichtsdestotrotz bleiben die Streikenden entschlossen und lassen die Auswirkungen der kapitalistischen Krise nicht unbeantwortet. Erneut besteht wieder das Potenzial einer Bewegung in Frankreich wie bei den Gelbwesten, denn aktuell kann jeder soziale Angriff des Staates oder der Unternehmen zu einem Funken für große Proteste werden. 

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