April 25, 2024

Todesfall in Polizeigewahrsam in Wuppertal

Am 1. November ereignete sich in Deutschland ein weiterer Tod in Polizeigewahrsam. Auf einem von der Schwester des Betroffenen gefilmten Video ist zu sehen, wie die Wuppertaler Polizei den 24-jährigen Giorgos Zantiotis gewaltsam zu Boden drückt und fesselt. Außerdem ist im Hintergrund zu hören, wie seine Schwester die Polizisten anfleht, damit aufzuhören.  Anschließend kam er in Gewahrsam und verstarb auf der Polizeiwache, nachdem er infolge einer Blutabnahme eine Kreislaufzusammenbruch erlitten hatte. Inzwischen gab es zahlreiche Proteste in mehreren Städten Deutschlands zum Mord des jungen Mannes. 

Die Staatsanwaltschaft hat anfangs versucht den Tod zu verschweigen. Es wurde behauptet, es habe sich um einen „internistischen Notfall“ mit Todesfolge gehandelt. Knapp eine Woche nach seinem Tod wurde sein Fall schließlich durch durch die Medien bekannt. Erst auf Druck der Öffentlichkeit äußerte sich die Staatsanwaltschaft zu dem Vorfall, denn sie hatte den Tod auf der Polizeiwache nicht für „medienrelevant“ gehalten

Die Schwester von Zantiotis hat eine Anzeige gegen die Polizei gestellt, da das Justizministerium behauptet, dass es keine Hinweise auf todesursächliche Ursachen von Außen gebe und der Tod also nichts mit den brutalen Polizeimaßnahmen zu tun gehabt habe. Dabei wurde bereits bekanntgegeben, dass der junge Grieche vier Monate zuvor eine Magen-OP hatte, aufgrund der er besonders behutsam sein musste. Dementsprechend ist es mehr als fragwürdig, dass sein Körper keinen ernsthaften Schaden durch die physchische Gewalt der Polizei erlitten haben soll. 

Die Initiative »Gerechtigkeit für Gior­gos«, die aus diesem neuen Vorfall resultierte, fordert in einer Stellungnahme die Absetzung von Staatsanwalt Baumert: »Wir wollen die Wahrheit über die Geschehnisse am Morgen des 1. Novembers erfahren. Unter anderem fordert auch die Linkspartei eine Veröffentlichungspraxis der Polizei- und Justizbehörden . Denn wenn Menschen sterben, die sich in Polizeigewahrsam und Gefängnissen befinden, ist dies für die Öffentlichkeit immer relevant. 

Derzeit fordert auch ein Europa-Abgeordneter der „Kommunistischen Partei Griechenlands“ Aufklärung über diesen Fall. Jedoch gab es bisher keine offizielle Mitteilung der griechischen Regierung. In Deutschland hat der Vorfall viel Aufmerksamkeit erregt. Es gab einige Proteste und Reaktionen, insbesondere nach der Veröffentlichung des Videos, in dem 
gezeigt wird, wie brutal der junge Mann von der Polizei auf den Boden gedrückt wird. Die deutsche Justiz und das Außenministerium in Griechenland haben sich dennoch dazu entschieden, zu schweigen.

 

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