Weihnachten steht mal wieder vor der Tür und eigentlich sollte es die schönste Zeit des Jahres sein. Zumindest wird uns das von sämtlichen Medien suggeriert. Man komme zur Ruhe, verbringe Zeit mit seinen Liebsten, lasse das Jahr Revue passieren und schmiede Pläne für das neue Jahr.
Tatsächlich sieht es jedoch ganz anders aus. Die Menschen hetzen nach der Arbeit in die Geschäfte, um Geschenke zu besorgen. Diese müssen natürlich schöner, besser und teurer als die in den Vorjahren sein. Man will seinen Kindern ja etwas Gutes tun und muss mit dem schnellen Schritt der Konsumgesellschaft mithalten.
Das Gefühl der Besinnlichkeit wird von der allgemein herrschenden hektischen Betriebsamkeit übertrumpft. Die Gesellschaft beschleunigt sich immer mehr. Durch den ökonomischen und vor allem technischen Fortschritt müsste man meinen, dass wir mittlerweile genug zeitsparende Hilfsmittel erfunden hätten. Doch wo ist unsere Zeit geblieben?
Wir arbeiten von früh bis spät, um ja schön die Rentenkasse aufzufüllen, uns eine Wohnung leisten zu können und um Versicherungen zu bezahlen, die im Endeffekt doch nicht die im Hinterkopf schlummernde Existenzfrage auslöschen.
Aber zu Weihnachten sollen wir einen Gang zurückschalten und entschleunigen? Ist das im Kapitalismus überhaupt möglich?
Der Spruch „Zeit ist Geld“ ist eben doch nicht nur ein Spruch.