Die Auswirkungen des Klimawandels werden nicht nur in ein paar Ländern, sondern mit Sicherheit auch auf globaler Ebene zu Katastrophen führen, wenn nicht rechtzeitig etwas dagegen unternommen wird. Dennoch ist zu beobachten, dass es heute im Hinblick auf Naturkatastrophen einen gewaltigen Unterschied zwischen reichen und armen Ländern gibt. Während die Bevölkerung in reicheren Ländern noch in Sicherheit lebt, hat die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung – 3,5 Milliarden Menschen – immer mehr unter Stürmen, Dürren und anderen Naturkatastrophen zu leiden.
Noch ungerechter als diese Situation ist die Antwort auf die Frage, wer überhaupt für den Klimawandel hauptsächlich verantwortlich ist. Die Hilfs- und Entwicklungsorganisation Oxfam verglich in ihrem „Extreme Carbon Inequality“ Bericht die klimaschädlichen Treibhausgase in verschiedenen Ländern und fand dabei heraus, dass die reichsten 10% der Weltbevölkerung für die Hälfte aller Treibhausgas-Emissionen auf der Welt verantwortlich sind. Die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung dagegen – also 50% – sind nur für ein Zehntel der Emissionen verantwortlich.
Weiterhin erklärt Oxfam, dass ein Mensch aus dem reichsten Prozent der Weltbevölkerung 175mal mehr Treibhausgas-Emissionen verursacht als ein Mensch der ärmsten zehn Prozent. Ein ebenso schockierender Vergleich: Die Gesamtsumme der Treibhausgase, die die ärmere Hälfte der chinesischen Bevölkerung (rund 600 Millionen Menschen) ausstößt, ist gerade mal ein Drittel(!) von dem, was den 30 Millionen reichsten Personen in den USA zugeschrieben wird.
Kurz gefasst: Die ärmsten Menschen, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen, leiden am meisten.
Damit ist die Umweltfrage gleichzeitig eine soziale Frage und zeigt, wie das imperialistisch-kapitalistische Weltsystem die Menschheit in zwei sich gegenüberstehende Klassen unterteilt. Die reichen und mächtigen privatisieren diese Welt und profitieren von ihren Reichtümern, während die große Mehrheit der Menschen ausgebeutet wird und unter deren wirtschaftlicher sowie politischer Herrschaft zugrunde geht.