Die kambodschanische Regierung schränkt, in Kooperation und Interesse der größten (Kleidungs-)Marken dieser Welt, die Arbeiter:innenrechte immer weiter ein. Nicht nur aktuell, sondern schon seit geraumen Zeit, lässt der kambodschanische Staat führende Persönlichkeiten bei Gewerkschaftsgründungen und Arbeiter:innenorganisation inhaftieren und verurteilen.
Zuletzt, vom Workers Rights Consortium berichtet, haben die rund 20.000 Arbeiter:innen des ASICS-Zulieferers Wing Star eine unabhängig Gewerkschaft gegründet, zu dessen Vorsitzenden Chea Chan gewählt wurde. Ziemlich direkt begann die Führung des Unternehmens Chea selbst, die führenden Gewerkschaftler der CATU (Cambodian Alliance of Trade Unions) und anderen Arbeiter:innen zu bedrohen oder sie zu bestechen. Da diese Versuche erfolglos blieben, wurde Chea Chan, unter falschen Vorwürfen, für 120 Tage in Untersuchungshaft gesteckt und daraufhin verurteilt auf ein Jahr Gefängnis. Und das alles als Vergeltung dafür, als Arbeiter:innenorganisation, gegen die schlechten Arbeitsbedingungen, Missbrauch am Arbeitsplatz und für Zugang zu Toiletten eingestanden zu sein.
Und solch ein Vorfall ist nicht einmal in der Provinz in der sich Wing Star befindet, ein Einzelfall. In 2020 wurde eine Arbeiterin und Gewerkschaftsführerin in der Superl Fabrik, die u.A. für Michael Kors produzieren, festgenommen und für 40 Tage inhaftiert, weil sie sich für eine schwangere Arbeiterin eingesetzt hatte die unrechtmäßig entlassen wurde. Genauso kann sich zurückerinnert werden zu den Enthüllungen bei H&M oder Shein und seinen Zulieferern.
Ostasien, als eine Region die einen Großteil der Bekleidungsindustrie ausmacht, und die Arbeiter:innen dort sind der Ausbeutung der internationalen Großkapitalisten ausgesetzt. Die Regierungen der Region sind mit diesen Unternehmen unter einer Decke und setzen, mit Polizei und Gerichten, den Willen dieser durch. Das einzige was die Arbeitsverhältnisse dort veränderte und verändern wird, ist die Organisation der Arbeiter:innen und ihr Kampf gegen Ausbeutung.
