Oktober 9, 2024

94 Jahre „Che“ Guevara!

Revolutionär, Arzt und Vorbild für mehrere Generationen an Menschen, die nach einer besseren Welt strebenDer Geburtstag „Che“ Guevaras jährt sich heute zum 94. Mal.

Ernesto Guevara wurde am 14. Juni 1928 in der argentinischen Stadt Rosario geboren. Da er an Asthma litt, wurde er die ersten Jahre von seiner Mutter zuhause unterrichtet. Schon in jungen Jahren las der spätere Arzt sehr viel an Literatur, da seine Familie über 3000 Bücher besaß. Mit revolutionärem Gedankengut kam er bereits sehr früh in Berührung, da sich nach dem spanischen Bürgerkrieg (1936-’39), in welchem die Faschisten gegen die Republikaner:innen gesiegt hatten, regelmäßig republikanische Exilant:innen in seinem Elternhaus trafen

Beeinflusst durch den Tod seiner Großmutter, an deren Seite er die letzten 17 Tage ihres Lebens gewesen war, begann Guevara 1946 mit seinem Medizinstudium. Während des Studiums las er „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“ von dem russischen Marxisten Wladimir Iljitsch Lenin, was seine antiimperialistische Haltung maßgeblich prägte. Sein Studium schloss er erst 1953 ab, nachdem er es mehrfach für Motorradreisen durch Lateinamerika unterbrochen hatte, die er in seinem Reisetagebuch festhielt, was nach seinem Tod als die „Motorcycle Diaries“ bekannt wurde. Diese Reisen hatten einen enormen Einfluss auf ihn, was sich unter anderem in der Festigung seiner revolutionären Haltung und in seinem Antirassismus widerspiegelte. 

1954 erlebte er, während eines Aufenthaltes in Guatemala, den Sturz des Präsidenten Arbenz durch einen von den USA unterstützten Putsch. Da er versucht hatte den Widerstand in Guatemala zu organisieren, musste Guevara in die argentinische Botschaft fliehen, um einer Exekution zu entkommen. Nachdem er 1955 in Mexiko das erste mal auf den späteren kubanischen Präsidenten Fidel Castro traf, scheiterte 1956 ihr erster Versuch einer kubanischen Revolution. Kuba war zu dieser Zeit eine US-Marionette unter dem Diktator Batista. 70% des Landes gehörten US-Firmen wie der United Fruit Company, die auch schon einen erheblichen Einfluss auf den Sturz Arbenz hatte. Dazu hielten 1% der Bevölkerung 46% des kubanischen Reichtums. Zwischen geschätzt 4 bis zu 20 Tausend Menschen wurden von der kubanischen Geheimpolizei umgebracht. 

Der zweite Anlauf einer Revolution führte zur Flucht Batistas und endete 1959 mit einem Sieg. Bei diesem Erfolg spielte der Triumph in der Schlacht um Santa Clara unter der Führung Ches eine maßgebliche Rolle. Nach dem Sieg über Batistas Truppen hatte Che mehrere Verantwortungen in der revolutionären Regierung. 1960 besuchte er, neben vielen anderen Ländern, das revolutionäre China und lernte Mao Tse-tung kennen. Nach seiner berühmten Rede vor der UNO im Jahre 1964, die durch und durch gegen die Feinde der Völker dieser Welt, die Imperialisten und ihre Komplizen gerichtet war, verließ Guevara Kuba, um 1965 im Kongo eine Revolution gegen eben diese Imperialisten zu unterstützen. Er besuchte im selben Jahr Angola, wo er bei der Ausbildung von Revolutionär:innen half und damit gleichzeitig die Grundlage für Kubas Teilnahme am zehn Jahre späteren angolanischen Bürgerkrieg schuf. 

Ein Jahr darauf reiste er nach Bolivien, um dort eine Revolution zu entfachen. Dieses Vorhaben fand allerdings ein abruptes Ende, als Ernesto Guevara von einem Einheimischen gegen Geld verraten wurde. Dabei hatte Che dessen Sohn einige Tage zuvor einen Wurm aus dem Auge operiert und ihn damit vor der Blindheit bewahrt. Auf Nachfrage nach letzten Wünschen sagte er, man solle seiner Frau ausrichten, sie solle neu heiraten und seinen Kindern sagen, dass sie sich weiterbilden sollen. Guevara stand auf, sagte seinem Henker, dem zu dem Zeitpunkt betrunkenen Mario Terán, „Schieß doch, du Feigling! Du wirst nur einen Mann töten!“ und wurde am 9. Oktober 1967 im bolivianischen Dorf La Higuera durch neun Kugeln ermordet.

Guevara war ein Vorbild für Menschlichkeit und lehrte revolutionäre Tugenden und Werte wie Mut, Disziplin und Bescheidenheit. Sein revolutionärer Kampf zeigte auf, dass die herrschende Klasse ihre Macht nicht kampflos abgeben wird und mit jedem erdenklichen Mittel verteidigen wird. Gleichzeitig lehrt seine Geschichte jedoch auch, dass die Revolution nur mit den organisierten Massen stattfinden kann, die fest entschlossen sind, die bestehende Ordnung umzuwälzen.
Über ein halbes Jahrhundert ist seit dem Tod Che Guevaras vergangen, doch seine Geschichte bleibt weltweit unvergessen und ein Vorbild für viele Menschen, die gegen die Ungerechtigkeiten des kapitalistischen Systems kämpfen. Begleitet werden sie dabei von seinen Worten „Seid vor allem immer fähig, jede Ungerechtigkeit gegen jeden Menschen an jedem Ort der Welt im Innersten zu fühlen. Das ist die schönste Eigenschaft eines Revolutionärs.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert