Mai 1, 2024

Wien- 5 Frauen an einem Tag ermordet

In der letzten Woche kam es in Wien zu 5 Femiziden an einem Tag. Drei von ihnen wurden in einem Bordell erstochen und es wurde eine Frau gemeinsam mit ihrer Tochter tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Bezüglich der ersten Morde wurde bereits ein Verdächtiger festgenommen, der die Tat gestand. Die Frau und ihre 13-jährige Tochter wurden von ihrem Ehemann erwürgt und erstickt.
Der Österreichische Frauenring bezeichnete den Tag als „schwarzen Freitag“ und forderte eine umgehende Krisensitzung der österreichischen Regierung. Die Zahl der Morde an Frauen in Österreich ist im Vergleich die höchste in ganz Europa. Nach einer Studie der Regierung wurden zwischen 2010 und 2020 insgesamt 319 Frauen in Österreich ermordet und in den meisten Fällen waren es die männlichen Partner oder Ex-Partner. Auch in Deutschland verzeichnete man bereits dieses Jahr schon 18 Femizide. 
 

Nun stürzen sich Faschisten in Österreich auf die Tatsache, dass es sich bei einem der Täter um einen Mann afghanischer Herkunft handelte und verbreiten so ihre rassistischen Ideologien. Es handelt sich dabei jedoch um keine Einzelfälle oder „importierte Probleme“. Die Basis für diese Morde an Frauen weltweit, schafft ein System, welches Frauen ungleich behandelt und unterdrückt. Sie sind es, die viel stärker von Gewalt betroffen sind und in ein System geboren werden, welches die Grundlage für die ökonomische Abhängigkeit der Frau bietet. 

Am meisten gehen diese Gewalttaten von Menschen in ihrem nahen Umfeld aus und der Staat kann wohl keinen Schutz fĂĽr Frauen bieten. Stattdessen fördern sie immer mehr die finanzielle Abhängigkeit der Frauen und somit die Chance einer solchen Gewalttat zu entfliehen. Wie bspw. mit unterschiedlicher Bezahlung in vielen Berufsfeldern und wenigen Möglichkeiten der Unabhängigkeit, wird das Problem vertieft. Frauenhäuser oder anderweitige Schutzräume werden unzureichend gefördert und es gibt kaum Kapazitäten. Diese Morde sind das Produkt dieser Politik und dieses Systems und es sind schon lange keine Einzelfälle mehr.Â