April 26, 2024

Profit vor Gesundheit

Durch den Lockdown boomt der Onlinehandel und das besonders bei Amazon und Co. 

Am vergangenen Donnerstag starteten Corona-Reihentests in einem Sortier- und Verteilzentrum bei Hannover. Von den 900 Mitarbeiter*innen waren bis dahin schon mindestens 100 Arbeiter*innen positiv getestet worden. Auch aus den Standorten Koblenz, Bayreuth und Garben in der Nähe von Augsburg wurden weitere Ausbrüche des Virus gemeldet. Trotzdem läuft die Arbeit in den Amazon-Zentren ganz normal weiter.

Trotz „Shutdown“ in Deutschland wird Amazon mit einer der Spitzenprofiteure in dieser Zeit sein. Die Taschen des Multimilliardärs und Amazon-Besitzers Jeff Bezos werden weiterhin durch schuftende Arbeiter*innen gefüllt. Er ist der reichste Mann der Welt. Allein durch die Pandemie stieg sein eh schon immenses Vermögen um weitere 35 Milliarden Dollar. Zu Weihnachten wird mit der Verdopplung des Umsatzes gerechnet.

Jeff Bezos Vermögen wächst unaufhaltsam, aber die Löhne und Gesundheitsmaßnahmen bei den Amazon-Arbeiter*innen werden nicht erhöht. Es wurde zwar ein Weihnachtsbonus von zwei Euro pro Stunde vom 9. bis 22. Dezember versprochen, aber dieser wird nicht an Arbeiter*innen gezahlt, die krank geschrieben sind oder, so wie aktuell geraten wird, bei Covid-ähnlichen Symptomen daheim bleiben. Aus diesem Grund schleppen sich viele zur Arbeit, wodurch sich das Ansteckungsrisiko erhöht.

Unterstützt werden die Amazon Angestellten von Leiharbeiter*innen. Gerade zur Weihnachtszeit werden zusätzlich circa 10.000 Menschen angestellt. Social- Distancing wird dabei schwer umsetzbar in den Verteilzentren.

Weltweit hat Amazon mehr als eine Million Beschäftigte. In den USA wurden etwa 20.000 Angestellte Amazons und dem dazugehörigen Whole Foods bis zum 19. September mit Covid infiziert. Global gesehen, wird von einer Höhe an Infizierten im fünfstelligen Bereich ausgegangen.

Man kann eindeutig erkennen, dass hier der Profit vor der Gesundheit der Arbeitenden steht.

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