April 30, 2024

Alexis Grigoropoulos – Ein Tod wird zur Revolte

Der 6. Dezember 2008: Der 15-jährige Schüler Alexis und seine Freunde sind in Exarchia, dem alternativen Stadtteil von Athen. Sie waren auf einer Namenstagsfeier. Es kommt zu einer verbalen Auseinandersetzung mit einer Gruppe Polizisten. Einer von ihnen, Epaminondas Korkoneas, schießt. Eine der drei abgefeuerten Kugeln trifft den Jungen tödlich im Leib – er stirbt. Schon am selben Abend kommt es zu starken Ausschreitungen und es folgen Wochen der Unruhen in ganz Griechenland.

Es gibt zudem Aktionen in Zypern, Italien, Deutschland und England. Autonome bringen am 8. Dezember die Innenstadt von Athen unter ihre Kontrolle und symbolisch brennt ein 20 Meter hoher Weihnachtsbaum. Auch in den folgenden Jahren kommt es zur selben Jahreszeit zu Ausschreitungen. Es kam zu Sprengstoff- und Brandanschlägen auf Wohnungen von Politiker:innen und Richter:innen sowie Banken und Polizeiwachen. 

Der 6. Dezember gilt seitdem in Griechenland traditionell als Tag gegen Polizeigewalt und es kommt zu Demonstrationen. Diese Aufstände und Widerstände werden auch als Ausdruck einer frustrierten Jugend ohne Möglichkeiten in ihrem System verstanden.

In einem System, wo sich eine wohlhabende Elite bereichert und der ärmere Teil maßlos ausgebeutet wird. Insbesondere Jugendliche haben keinerlei Zukunftsaussichten oder Perspektiven. Als würden die Ängste nicht ausreichen, sind diese jungen Menschen von massiv ansteigender Polizeigewalt betroffen. Der Polizei in Griechenland wird traditionell sogar die Nähe zur rechten Bewegung nachgesagt.