Rojava (kurdische Gebiete in Nordsyrien) und auch Versuche von Invasionen am Boden. Wichtig ist dabei auch zu erwähnen, dass speziell zivile Insfrastruktur ins Visier genommen wurde. Laut Mitarbeitern der Hilfsorganisation Medico International wurden Einrichtungen der Wasser- und Energieversorgung, Krankenhäuser, Schulen, Ölfelder, Fabriken und Warenlager beschossen. u zum Beispiel das Corona-Krankenhaus im nordsyrischen Dêrik, das Elektrizitätswerk in Suwediya sowie wichtige Verteilerstationen für die Verwaltung der versorgungsessenziellen Staudämme. Unter den zahlreichen Opfern befanden sich auch Kinder. Zivilorganisationen begannen Mitarbeiternnen zu evakuieren.
Außerdem wurden in der Türkei internationale Delegationen festgesetzt bzw im Anschluss abgeschoben. Diese war vom Jugendrat der Grünen Linkspartei Yeșil Sol Parti (YSP) eingeladen worden und wurde von der türkischen Polzei bei einer von ihnen einberufenen Pressekonferenz in der Stadt Urfa im Bezug auf die jüngsten Angriffe der türkischen Armee festgesetzt. Während die kurdischen Aktivisten nach Anklagen erst einml auf freien Fuß gesetzt wurden mussten die ausländichen Aktivistnnen in Abschiebehaft, um auf ihre Abschiebung zu warten.
Auch die Stadt Kobane, bekannt als Basis der YPG und als Zentrum des damaligen Widerstandes gegen den IS, wurde bombadiert. In der Stadt Asas im Norden Syriens starben fünf Zivilisten, darunter ein Kind. Die Selbstverwaltung appellierte an die internationale Gemeinschaft zu intervenieren. Die Arbeiter:innenklasse der Türkei, die das Herz der Wirtschaft der Türkei , wurde entsprechend zur Solidarisierung aufgefordert. Der türkische Außenminister Hakan Fidan hatte zuvor am 3. Oktober bekannt gegeben, dass zivile Ziele im Nordirak und in Nordsyrien zum Abschuss freigegeben sind; das Ganze nur wenige Wochen nach der Invasion Aserbaidschans gegen die armenische Bevölkerung in Bergkarabach, bei der auch Erdogan unterstützt hatte.
Rojava wurde infolge des syrischen Bürgerkrieges 2011 durch die gegen die Anhänger des IS kämpfenden Einheiten aus kurdischen, christlichen, assyrisch-aramäischen und anderen Parteien gegründet. Es sollte ein basisdemokratisches Gesellschaftsprojekt aufgebaut werden, welches auf Demokratie und Gleichberechtigung der Geschlechter, Religionen und Ethnien beruht. Dem Projekt stehen die ständigen Angriffe des türkischen Militärs und seiner Verbündeten entgegen. Allein 2022 wurden bei den 130 türkischen Drohnenangriffen 87 Menschen getötet und 151 Menschen verletzt. 2018 besetzte die Türkei die westlichste der drei Regionen Rojavas und will eine 30 Kilometer lange Schutzzone um die türkische Grenze herum errichten. Verbunden damit ist die Vertreibung der lokalen Bevölkerung und die Ansiedelung der aus der Türkei abgeschobenen Syrer:innen. Ziel des türkischen Staates ist es, jegliche Selbstverwaltungen der kurdischen Befreiungsbewegung zu beseitigen und den politischen Feind vollständig kampfunfähig zu machen.
Kritik von den Regierungen aus dem Westen wird am gemeinsamen NATO-Partner nur bedingt geäußert. Dabei bleibt es auch nur eine oberflächliche Kritik in Worten. Das Auswertige Amt wollte sich zu den jüngsten Angriffen nicht äußern. Die USA, die mit 900 Soldaten weiter in Rojava präsent sind, konzentrieren sich lediglich auf die Bewachung der Ölfelder, eine ihrer bekannten „humanitären Ziele“ in der Welt. Erdogan verurteilte im gleichen Atemzug, in dem er seine erfolgreiche erste Phase der Aktionen gegen die Kurd:innen lobte, die Angriffe Israels auf Gaza. Diese Widersprüchlichkeiten und Heucheleien stellen jedoch keine Ausnahme dar in der kapitalistischen Politik.