Mai 8, 2024

Die Ogoni 9 – Auftragsmord von Shell

Heute vor 28 Jahren, am 10.11.1995, wurden der prominente nigerianische Schriftsteller und Umweltaktivist Ken SaroWiwa und acht weitere Aktivisten des Ogoni Volkes hingerichtet, weil sie gegen die Zerstörung ihrer Umwelt protestierten. Der niederländisch-britische Erdgas- und Mineralölkonzern Shell hatte damals die Niederschlagung der Proteste beauftragt und finanziert.

Die Ogoni 9 protestierten wie viele andere gegen die Umweltzerstörung im Niger-Delta in Nigeria und die damit einhergehende Zerstörung der Lebensgrundlagen der Ogoni. Ende der 90er gelang es Saro-Wiwa hunderttausende Menschen zu den Protesten zu mobilisieren. Shell sah einen Imageschaden kommen und bat das Militärregime Nigerias um Hilfe. Das Ergebnis: Tausende von Toten, die Vertreibung der lokalen Bevölkerung und unzählige Inhaftierungen.

Saro-Wiwa und seine Mitstreiter wurden in einem Schauprozess zum Tode verurteilt. Um eine Verurteilung seitens eines Gerichts in den USA wegen Menschenrechtsverletzungen zu entgehen, zahlte Shell 15,5 Millionen US-Dollar  an die betroffenen Familien von Saro-Wiwa und seinen Mitstreitern. Dabei hieß es jedoch, dass dies kein Schuldbekenntnis sei, sondern nur eine menschliche Geste.

Eine Verseuchung des Niger-Deltas schreitet weiter voran. Laut den Vereinten Nationen würde die Säuberung des Niger-Deltas bis zu 30 Jahre dauern. Zu diesem Anlass ist eine Gedenkwoche u.a. mit Protesten geplant. Auch in Deutschland rufen Klimaaktivist:innen zu Protesten auf. Somit wird das Zeichen gesetzt, dass der Kampf gegen die Klimakrise und die weltweite Umweltzerstörung seitens der Konzerne ein internationaler Kampf ist.