April 30, 2024

Jetzt auch bei Lufthansa- Streikwelle in Deutschland

In Deutschland führte das Bodenpersonal der Fluggesellschaft Lufthansa am Mittwoch den ersten Warnstreik durch. Der Streik, der an den Flughäfen Frankfurt, München, Hamburg, Berlin und Düsseldorf begann, betraf rund 100.000 Passagiere. Die Fluggesellschaft war gezwungen 90 % ihrer Flüge zu streichen. Auch ver.di hatte zum Streik aufgerufen, nachdem keine Einigung über den Tarifvertrag erzielt werden konnte. Das Bodenabfertigungspersonal folgte dem Aufruf und begann um 04:00 Uhr mit dem Streik, welcher dann bis Donnerstag 07:10 Uhr andauerte.

In der Erklärung der Gewerkschaft hieß es, dass der Streik vor allem in Frankfurt und München wirksam war. Die Gewerkschaft ver.di warnte unterdessen vor einer Ausweitung des Streiks, falls die Lufthansa die Gehaltserhöhung für die Mitarbeiter:innen der Bodenabfertigung nicht deutlich erhöht. Bei der Deutschen Lufthansa, Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo arbeiten rund 25.000 Beschäftigte. Der Streik wurde ausgelöst, nachdem das Unternehmen die Forderungen der Beschäftigten nicht erfüllt hatte.

Auch Arbeiter:innen von anderen Firmen des Flughafens zeigten sich solidarisch. Eine Arbeiterin von Gate Gourmet erklärte: „Wir stehen an der Seite unserer Kolleginnen und Kollegen, die in den ersten Warnstreik getreten sind.“

Bei der Aktion vor dem Lufthansa-Büro am Frankfurter Flughafen erklärte ver.di-Vertreter Marvin Reschinsky, dass die Beteiligung an diesem Streik so hoch war wie noch nie zuvor in den letzten 20 Jahren. Die Arbeiter:innen forderten 12,5 % mehr Lohn, was einer Erhöhung von mindestens 500 Euro pro Monat bedeuten würde. Außerdem fordern die Beschäftigten eine einmalige Inflationszulage von 3.000 Euro für die Lufthansa-Mitarbeiter:innen.

Deutschland ist in den letzten Wochen geprägt von einer Streikwelle. Sei es der bundesweite Warnstreik an den Flughäfen, Ärzt:innen an den Unikliniken, die ihre Arbeit niederlegten oder die Streiks im Nahverkehr. Auch die Bauernproteste zeigten, dass die Menschen nun für ihre Forderungen die Straßen einfordern und bereit sind den Kampf eigenständig in die Hand zu nehmen. Und die Forderungen bei all diesen Streiks und Protesten sind die gleichen: Menschliche Arbeitsbedingungen und Schluss mit der Profitgier auf Kosten der arbeitenden Menschen.