Der Fleisch-Konzern Tönnies in NRW hat über 1500 Corona infizierte Arbeitskräfte zu verschulden. Abgesehen von der Massentierhaltung und schlechten Bedingungen für die Tiere, ist fraglich, wie die Mitarbeiter einer solch raschen Infektion ausgesetzt waren, sodass nun alle Kitas und Schulen im Kreise Gütersloh schließen mussten und ein regionaler Lockdown nicht ausgeschlossen ist.
Laut den Experten sei aufgrund von Tönnies die Anzahl der Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten Woche auf 270 gestiegen. Auch der angrenzende Kreis Warendorf vermerkte einen Anstieg von 66,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.
Guckt man sich das Unternehmen näher an, kann man sich diese Ereignisse leicht erklären. Die hauptsächlich aus Bulgarien, Rumänien und anderen Ländern stammende Belegschaft arbeitete täglich zwischen 12 und 15 Stunden. Häufig kamen zudem Beschwerden, dass die notwendigen Hygienevorschriften durch die Arbeitgeber nicht eingehalten wurden.
Auf unverschämte Weise versuchte Clemens Tönnies bei seiner Presseerklärung die Schuld auf die osteuropäischen Mitarbeiter zu schieben und zu behaupten, sie hätten das Virus aus ihren Heimatländern mitgebracht oder sich nicht an die Vorschriften gehalten. Komischerweise reichte Herr Tönnies bei dem Ausbruch unvollständige Adressenlisten ein, welche erst durch das Einrücken in die Firma eingeholt werden konnten.
Ein ehemaliger Mitarbeiter sagte folgendes: „Sie werden immer jemanden finden, der für wenig Geld hart arbeitet. Die Menschen, die ihnen das Geld in die Tasche stecken, haben sie jetzt auch noch beschuldigt. Das hat doch keinen Anstand.“ Ein Arbeiter von Tönnies berichtete der Süddeutschen Zeitung, dass er 200 Stunden im Monat arbeite. Die Arbeiter müssten sich in den Unterkünften mit drei bis sieben Personen ein Zimmer teilen. Er berichtete von den brutalen Umständen und der Schwere der Tätigkeit in dem industriellen Schlachthof. Zudem seien er und seine Frau schon vor 2,5 Wochen getestet worden, wobei seine Frau ein positives Testergebnis erhielt. Er wurde dennoch zur Arbeit geschickt und es gab keinerlei Informationen.
Dieser Arbeiter ist ein Beispiel von vielen. Die Menschen dort meldeten sich immer mehr zu Wort und berichteten von den Arbeitsbedingungen. Sie mussten 7 Tage die Woche arbeiten und erhielten nur einen Tag in drei Wochen frei. Fehler in den Lohnabrechnungen, die auf Kosten der Arbeiter gingen, wurden nicht korrigiert und die Chefs füllten sich immer mehr die Taschen.
Die Belegschaft bei Tönnies besteht aus insgesamt 7000 Mitarbeitern, wobei 3500 von Subunternehmen stammen. Aufgrund der schlechten Lebensbedingungen berichteten die Arbeiter von chronischen Schmerzen. Die Firma sortierte sie jedoch einfach aus. Bei Beschwerden wurden sie nicht mehr gebraucht.
Jetzt wird in den Medien davon berichtet, die Klimaanlagen der Firma seien schuld gewesen. Sie können Gründe suchen wie sie wollen. Dies sind lediglich Heucheleien und Versuche, ihre dreckigen Machenschaften zu vertuschen.